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mystik - merian

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mystik

Ebene 1
Vertreibung aus dem Paradies

Die Verführung zur Versuchung, das Verbot zu mißachten, ist eingebaut ins Paradies. Erkenntnis ist noch nicht vorhanden, da noch nichts vom Baum der Erkenntnis genommen wurde.
Erkenntnis?
Erkenntnis führt zum Erkennen des Geschlechts, was Voraussetzung ist für den Befehl 'mehret Euch...', ohne den die Schöpfung bereits am Anfang schon zuende wäre.
Die Befolgung des Befehls ist demnach nur durch die 'Sünde' der Erkenntnisbeschaffung möglich.
 
Durch die von der Schöpfung eingebaute Versuchung, Erkenntnis zu erhalten, führt zum Versuch, den 'Horizont' zu erweitern, ohne die Folgen zu kennen -siehe "Apfel vom Baum holen".
Die Nichtbefolgung des Verbots konnte noch nicht überdacht werden, da die Erkenntnis dazu noch nicht vorhanden war.

Die Horizonterweiterung führt zum 'Ausloten' der Umwelt und des eigenen Menschseins.
Es werden Ergebnisse erzielt, deren Folgen erst nach Erfahrungen mit ihnen erkannt werden.
Das gilt Stück für Stück aller Entwicklungen, an denen aber die nichtmenschliche Umwelt mitarbeitet.
Niemand weiß, ob die Ergebnisse letztlich gut sind, weil die Beurteilung 'gut' ein Gesamtbild der Schöpfung voraussetzt, das man versucht, puzzleweise zusammenzusetzen.
Die Beurteilung 'Gut' gilt, setzt, wenn überhaupt, den Vergleich zweier Zustände voraus, deren Einschätzung weder sachlich noch objektiv sein kann, weil die Kenntnis des Endzustands während des Bestands der Schöpfung nicht vorhanden sein kann.

Das alles setzt aber kein Konstrukt 'Schöpfer' voraus, das mangels Vorstellung vermenschlicht wird, sofern es nicht aussieht wie der Urknall, der Beweis der Unzulänglichkeit der Schöpfungssünder.

Und so wird fortgesündigt, und je tiefer gegraben wird, desto tiefer wird der Morast, in dem man versinken kann, und je mehr Äpfel vom Baum der Erkenntnis gepflückt werden, desto weniger bleiben für Erkenntnisse  über die Wirkung übrig. Die Zielgerade wird ein Ende haben, das leichter vorstellbar ist als der Urknallbeginn oder die Genesis philosophischer Art.

So ist es denn nur konsequent, daß nach interstellaren LebensPlätzchen gesucht wird, weil unser Forschergeist erfolgreich einer neuen Genesis den Platz schafft.

Den heimischen Herd verlassen, das einfachere Leben in einer meist mäßig konfliktbelasteten Umgebung gegen die Egoismen der ‚zivileren‘ Welt zu tauschen, verlangt Wälder von Erkenntnisbäumen. Original paradiesisch.
...sagte eine Nonne anlässlich des Rückzugs einer Novizin:
"Gott sollte sich schämen, den Menschen mit solchen Schweinereien auszustatten."
Was heute aus den sogenannten Informationsquellen stammt und auch aufgenommen wird, verändert die Realität immer weiter.
Deswegen fordert ja auch Stephen Hawking so sehr die Jugend auf, sich wissenschaftlich einzusetzen, damit Metaphysisches auch als metaphysisch erkannt wird.
Immer mehr muß man den Eindruck haben, die Übersicht über unsere Sozialgemeinschaften geht verloren. Die Sicht reicht gerade noch für einen Streifen kurz unter oder über der Wasseroberfläche, der Rest wird als dies oder das ‚angenommen‘, oberflächlich also, wie Du gesagt hast. So entstehen apokalyptische Verhältnisse, könnte auch verschleierte Todessehnsucht sein, wie uns Hegel und seine Kritiker schon vor 250 Jahren beschrieben haben und es immer wiederholt worden ist. 1984 als Buch ist uns damals nahe gegangen; jetzt gibt ein neues :2084, es soll „interessant“ sein. ich möchte es garnicht lesen.

Ich habe den Eindruck, die Frage nach dem menschlichen WOHIN und WOHER ist selten so häufig in den Medien angesprochen worden wegen der jetzigen Verunsicherung, aber auch selten so wenig ernsthaft oder tiefenforschend, vor allem bei einem selbst, daß die Ratlosigkeit in „macht doch, was Ihr wollt“ ausartet und noch mehr Schaden anrichtet. Es gibt wirklich kluge Fachleute mit guten Hinweisen, nur gehen die nicht in die Positionen, die etwas bewirken können. Menschlich??

PS. Hegel erwähne ich, weil ich zum Geburtstag ein aktuelles Hegelbuch (Hegeljahr 2020) bekommen habe, mit dem ich mich tröpfchenweise herumschlage, paßt aber zu unseren Themen. Slavoij Zizek ‚Hegel im verdrahteten Gehirn‘.
3. Oktober 2020 *)


*) aus dem Briefwechsel mit W.J.

Wenn wir den Schöpfer nur vermuten - glauben ist ja keine Gewißheit -, woher wissen wir dann, was er von uns erwartet? *)

Daß es keine freie Entscheidung gibt, ist sicher; das hatte Luther ja auch schon beschrieben. Die diversen Parameter, die die Breite der Entscheidungsmöglichkeiten ausmachen, sind ja nur zu einem geringen Teil im Ermessen des Entscheiders. Und dieses Ermessen ist dann auch noch abhängig von den Stärken und Schwächen der anderen Parameter (Gene, Erziehung durch Eltern, religiöse Einflußnehmer, Lehrer, Freunde und Menschen im Lebensumfeld etc.)
Das und die Komponenten Verstand und die jeweils vorhandenen Lebensumstände können zum Gewissen führen, also einer moralischen Kompetenz. Beides ermöglicht Verantwortungsbewußtsein und -fähigkeit.
Ich bin sicher, daß diese in den meisten Fällen vorhandene Fähigkeit auch besser genutzt würde, gäbe es da nicht die „diabolischen“ Einflüsse vieler Entscheidungsträger, denen die erworbenen Beurteilungsfäigkeiten nicht gewachsen sind. Panem et circenses.

Wir hoffen immer auf eine Metamorphose des gesellschaftlichen Bewußtseins, es ist offensichtlich eine Intellektspaltung, wenn wir zugleich wissen, daß die menschliche Konstruktion diese Wandlung nicht zuläßt.


*) aus dem Briefwechsel mit WT mag  theol.

.........wieder habe ich mir etliche Gedanken gemacht über Dein Gottesbild. *)
Die Absage an die Vermenschlichung (Gottes) kann ich nur voll unterstreichen.
Auch läßt es unser beschränkter Geistesumfang nicht zu, Gott zu definieren, was die diversen religionsphilosophischen Diskussionen bestätigen. Es ist müßig, sich damit herumzuschlagen. Und doch sollte man den ‚Gläubigen‘ etwas an die Hand geben, was ihnen eine Stütze ist. Wenn einem Wissenskomponenten mangels durchlaufener Bildungsstufen fehlen, sind Diskussionen fehl am Platz. Wie wir ja schon festgestellt haben, wird der Mensch durch seine Umwelt und Erziehung geprägt, was erschwert, einen anderen Menschen substanziell zu verstehen und seiner’Logik‘ zu folgen. Hier ist auch bei mir eine Lücke des Verständnisses Deiner Überzeugungen, soweit ich meine, sie verstanden zu haben. Du hast einen ganz anderen Werdegang durchlaufen als ich. Auch, was die Religion betrifft. So kann ich Deine Festigkeit des Glaubens an die Nachfolge Jesu nur bewundern. Deine Überzeugung, der Mensch sollte sich dem Gottesverhalten nähern, ist dabei durchaus nachvollziehbar.
Die Problematik liegt eben nur darin, daß es den meisten Menschen nicht möglich, sich aus der reinen Körperlichkeit zugunsten von geistigen Einsichten zu lösen, aus ökomischen, gesundheitlichen oder auch Bildungsgründen. So ist es nicht einach, positive ‚Energie‘ zu bilden, die nachhaltig ist.
Deine Definition, daß die Antwort auf die Frage nach Gott der Mensch ist, faßt eine Aussage zusammen, die - wie Du schreibst - aus dem Verhalten jedes Einzelnen und seiner Zielsetzungen besteht. Dem ist nicht zu widersprechen.

*) aus dem Briefwechsel mit W.J.

Und zum Scheideweg gut oder böse:  *)
Das sind Wertvorstellungen, die durch die Summe der Lebenseinstellungen/Erfahrungen gebildet werden. Ein Gradmesser dafür gilt meiner Meinung nach aber für jeden, der sich seiner bewußt (also nicht krankhaft) ist:
Wirkt sich meine Entscheidung nur für oder gegen mich aus oder nur für oder gegen einen oder mehrere andere oder für gegen beide Seiten aus.
Für diese Entscheidung ist nun wieder die Fähigkeit zur Erkenntnis der Wirkung Voraussetzung, und damit beißt sich Hund in den Schwanz, und der Versuch der Erklärung, wozu der Mensch fähig ist, fängt von vorne an.


*) aus dem Briefwechsel mit W.J.  Mag.theol.

Nahtoderfahrungen

Daß es Beispiele für Wahrnehmungen besonderer Art gibt, halte ich für denkbar. *)
Allerdings gehen mir die Folgerungen daraus zu weit und scheinen mit der Perönlichkeit des darüber Berichtenden eng verknüpft zu sein.

Die Existenz weiterer Dimensionen, die uns Menschen nicht zur Verfügung stehen, halte ich für wahrscheinlich. Die Verneinung dessen ist unter anderem auch die fehlende Erkenntnis der menschlichen Unzulänglichkeit, die fehlende mentale und digitale Intelligenz und damit die Wurzel für den „Fortschritt“, der zur Minimierung der Menschheit führen kann.

Was bei der Behandlung des Themas Nahtoderfahrung vorsichtig gesagt ‚unscharf‘ bleibt, ist die Deutung des Begriffs ‚Leben‘, aber ohne den Versuch einer Definition wird dieses Wort als Beweis für sich selbst verwendet.
So etwas führt bei mir immer dazu, daß sich schon beim Zuhören oder -lesen
die zweifelnden Fragezeichen bemerkbar machen und die weiteren Gedanken stören.

Und was sich aus dem Stehgreif noch aufdrängt, ist die mangelnde Sicht auf das Leben vor dem Tod. Das nimmt dem jetzigen Leben den Wert und verschiebt ihn auf die Zeit danach, falls man überhaupt noch von ‚Zeit‘ sprechen kann. Ein egozentrischer Ansatz. Wie überhaupt der Versuch, die Zeit danach zu vermenschlichen.

*) aus dem Briefwechsel mit WT mag. theol.
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